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Zuwachs in Kerpen: Zwei neue Intensivpflege-WGs

Diesen Sommer gibt es doppelten Grund zur Freude: seit Anfang August gehören die beiden Intensivpflegewohngemeinschaften »Haus Luna« und »Haus Silas« zur Bonitas Pflegegruppe. Beide WGs befinden sich im ruhig gelegen nordrhein-westfälischen Kerpen und bieten Platz für 6 bzw. 8 Bewohner*innen, die auf Intensiv- und Beatmungspflege angewiesen sind.

Aufgefangen

Aufgefangen - Stammtischabende und unerwarteter Rückhalt

Marianne und Wolfgang

 

Stammtischabende und unerwarteter Rückhalt

Dies ist eine Geschichte von kleinen und großen Fortschritten. Von Rückschritten. Von Erfolgen, die manchmal nicht als solche wahrgenommen werden. Und irgendwie ist gar nicht so klar, wer hier eigentlich die Hauptrolle spielt. Das ist aber überhaupt nicht wichtig. Denn in der Geschichte von Marianne und Wolfgang geht es vor allem um Dankbarkeit. Und um tolle Zeiten, wo man sie nicht vermutet.
Fangen wir mit dem Rückschritt an: Marianne ist seit ihrer letzten OP wieder im Wachkoma. Das ist auch der Grund, warum ihr Mann Wolfgang sich nicht so richtig damit anfreunden kann, die Entwicklungen seit 2019 als Erfolg zu bezeichnen.
In dem Jahr ist Marianne ins Wachkoma gefallen, weil sie ein Aneurysma im Gehirn hatte. Lange Zeit verbrachte sie auf Intensivstationen. Bis sie im Jahr 2020 in das »Haus Vincent« in Engen kam.
„Ich bin heute noch begeistert, wie schnell das geklappt hat“, erinnert sich Wolfgang an die Überleitung. Denn es stand nur eine Woche Zeit für die Unterbringung zur Verfügung. Bei dieser anfänglichen Freude bleibt es aber bei Weitem nicht. Denn laut Wolfgang war die Zeit in der Engener Intensivpflege-WG das Beste, was passieren konnte. „Es waren stets Menschen um meine Frau und ich bin immer noch begeistert vom Ambiente dort: wie, wenn sie daheim wäre, alles sehr familiär und heimelig“, schwärmt er. „Von der Pflege bis zur Hauswirtschaft war alles top. Das Team war so großartig in Engen.“
Und das meint Wolfang nicht nur in Bezug auf seine Frau. Denn durch die Krankheit von Marianne befand er sich plötzlich selbst in einem großen Loch. „Man ist dort sozial aufgefangen worden. In Engen habe ich gelernt, wie man mit sowas umgehen kann.“ Er habe nie eine Pflegekraft erlebt, die schlecht gelaunt gewesen wäre. „Das war ein Jahr Familie.“ Und das hat sich ganz offensichtlich auch auf das Befinden von Marianne und Wolfgang ausgewirkt. Als Wachkoma-Klientin kam Marianne in die WG. Während ihrer Zeit dort wurde sie wieder wach, hat geschluckt, getrunken, gegessen – und vor allem: gelacht. „Das war eine tolle Zeit“, so Wolfgang. „Im Haus Vincent wurde sie medikamentös ganz anders eingestellt und gefördert. Zusammen mit den wunderbaren Mitarbeiter*innen hat das den Ausschlag gegeben.“ Nicht nur Marianne blühte in dieser Zeit auf. Auch ihr Mann bekam durch die Pflegekräfte dort Rückhalt, wo er ihn nicht erwartet hatte. Selbst jetzt merkt man noch, wie gern er an dieses eine Jahr zurückdenkt. Umso schöner, dass er noch heute Kontakt zur WG hat, nachdem Marianne längst wieder zuhause wohnt. „Im Sommer waren wir sogar zum Sommerfest dort eingeladen“, so Wolfgang.
Er pflegt seine Frau nun in den eigenen vier Wänden – unterstützt durch den Pflegedienst, der auch im Haus Vincent die Versorgung der Bewohner*innen übernimmt. „Die zwei Pflegekräfte, die bei mir die Nachtschicht übernehmen, halten mir den Rücken frei“, so Wolfgang. „Sie geben mir wertvolle Tipps zur Pflege meiner Frau. Ich kann aber auch Gespräche mit ihnen führen, die nichts mit der Pflege zu tun haben, kann also auch ruhig mal Dampf ablassen, wenn ich mich über etwas ärgere. Früher musste Marianne das auffangen.“ Man merkt: In allem, was er sagt, schwingt große Dankbarkeit mit.
Wolfgang versucht, soweit es möglich ist, einen Alltag aufrechtzuerhalten. Das bedeutet konkret: Stammtischabende, ausgedehnte Spaziergänge, Fernsehnachmittage, Besuche bei Freund*innen. Häufig mit Marianne, aber manchmal auch ohne sie. Eigentlich so, wie in einer normalen Ehe auch.
„Ich habe im Grunde großes Glück, was das betrifft“, zieht Wolfgang sein Fazit – ganz bescheiden.

Wenn ein Unfall so viel verändert

Wenn ein Unfall so viel verändert

Wenn ein Unfall so viel verändert

 

Und trotzdem alles beim Alten bleibt

Daniela steht mitten im Leben. Sie ist 30 Jahre alt und Reitlehrerin. Sie besucht Konzerte, trifft Freund*innen, ist im Grunde ständig auf Achse. Und: Einen Hund hat sie neben ihrem Pferd auch noch. Mit ihm geht sie zur Hundeschule.
Warum soll das alles so besonders sein? Ganz einfach: Daniela ist querschnittgelähmt. Sie braucht rund um die Uhr Unterstützung, kann sich selbst nicht einmal ein störendes Haar aus dem Gesicht streichen. Durch einen Zwerchfell-Schrittmacher ist sie tagsüber versorgt, was ihre Atmung betrifft. Nachts wird sie über eine Kanüle beatmet. Der Pflegedienst Joris begleitet sie, seitdem sie in der Klinik war. Da braucht es in der Tat Pflegekräfte, die ihre Zeit nicht nur gerne mit Menschen, sondern genauso mit Tieren verbringen, denn die spielen in Danielas Leben die Hauptrolle.
Wie ist es dazu gekommen? 2016 hatte sie einen Unfall bei einem Reitturnier. Dabei wurde ihr dritter Halswirbel gebrochen. Das bedeutet: Querschnittlähmung halsabwärts. Über ein Jahr lang hat Daniela im Krankenhaus verbracht und dabei jeden Tag an ihr Pferd gedacht. „Ich bin durch und durch ein Stallmädchen gewesen“, erzählt sie. „Mit drei Jahren habe ich mit dem Reiten begonnen, mit fünf hatte ich mein erstes Pony. Mein größter Wunsch war es immer, Reitlehrerin zu werden.“ Deshalb hat sie mit 18 ihre Koffer gepackt und ist ausgezogen, um sich ihren Traum zu erfüllen.
Daher gab es auch keine Sekunde des Zögerns nach ihrem Reitunfall. Pferde sind einfach ihr Leben. „Ich wollte in jedem Fall zurück ans Pferd“, so Daniela.
Im Juni 2017 war es dann endlich soweit. Am Tag der Klinik-Entlassung ist ihr erster Weg nicht nach Hause gewesen – in eine eigens für ihre Bedürfnisse hergerichtete Einliegerwohnung im Haus ihrer Eltern. Sondern zu ihrer Stute, die sie seit einem Jahr nicht gesehen hatte. Sie ist Danielas Anker. Und wohl auch der Grund, warum ihre Beeinträchtigung sie nicht aus dem Leben gerissen hat. Denn Danielas Leidenschaft für den Reitsport ist größer als alles andere. Sie gibt Kindern wieder Reitunterricht in Dressur und Springen, unternimmt viel mit ihren Schüler*innen: z. B. Tagesausflüge zu Pferd. Außerdem ist sie bald ehrenamtlich bei einem örtlichen Verein tätig. Am Wochenende besucht sie Turniere. „Dort treffe ich alte Kameraden und bin immer noch voll integriert“, stellt Daniela fest.
Und Zukunftspläne, gibt es die auch? Na klar, besonders tolle sogar, die schon bald anstehen: Daniela wird im Juli den CHIO in Aachen besuchen, das größte Reitturnier in Deutschland. Man merkt ihr die Vorfreude schon jetzt an. Natürlich sei ein enormer organisatorischer Aufwand mit der Reise verbunden, erklärt sie. Dass sie dabei von Pflegekräften begleitet werden muss, ist eine Sache. Nicht weniger relevant ist, dass ja auch das Hotel auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein muss. Aber diese Hürden nimmt Daniela gerne in Kauf für diesen besonderen Ausflug.
All das klingt nach einem ziemlich normalen Leben. Einem sehr abwechslungsreichen und ausgefüllten noch dazu. Dazu können wir nur sagen: Mach genau so weiter, liebe Daniela!

Bonitas baut ein „Leuchtturmprojekt“

In der früheren Recyclingbörse an der Heidestraße entstehen eine Pflege-Wohngemeinschaft „Unser kleines Heim“ und eine Jasper-Intensivpflege-WG. Eröffnung soll im April 2024 sein.

Bonitas baut ein Leuchtturmprojekt

Die Animation zeigt, wie das Gebäudeensemble der Wohngemeinschaften „Unser kleines Heim“ und „Jasper Intensivpflege“ an der Heidestraße einmal aussehen soll.

Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Herford. Vor gut einem Jahr hat die Herforder Recyclingbörse den Schlüssel ihres langjährigen Stammsitzes an der Heidestraße an den neuen Besitzer – das Herforder Unternehmen Avalon – abgegeben. Seitdem hat sich viel getan auf dem Gelände. Die Handwerker des Avalon-Schwesterunternehmens Trias haben die alte Börse entkernt und ausgebaut, einen Teil abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Timo Dieckmann ist Geschäftsführender Gesellschafter beider Unternehmen. Er rechnet damit, den Bau nach rund 18 Monaten Bauzeit am 1. März 2024 übergeben zu können.

Weiterlesen im Artikel der NW

 

Kleiner Kumpel

Wie Felix sich ins Leben kämpft

Wie Felix sich ins Leben kämpft

 

Wie Felix sich ins Leben kämpft

Vor allem mit einem Lachen schaut Felix in die Welt. Als ob er nicht wüsste, wie schwer er es bisher hatte, strahlt er seine Mitmenschen an, flirtet mit den Pflegekräften, hält im Grunde alle auf Trab.
Auch seine Mutter kann wieder ausgelassen sein. Das war im letzten Jahr nicht immer so.
„Wie wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird“, fasst Franziska den Tag zusammen, an dem ihr Sohn Felix geboren wurde. Das war der 10. September 2021. „Wir wussten von nichts – und plötzlich finden die Ärzte bei ersten Untersuchungen zahlreiche Erkrankungen: eine innere Gaumenspalte, Blutarmut, ein Loch in der Scheidewand der Herzkammern, verwachsene Hals- und Brustwirbel, die Luftröhre, weich wie eine gekochte Nudel.“ Mittlerweile weiß man: Felix leidet an der so genannten VACTERL-Assoziation, eine Kombination komplexer Fehlbildungen.
Nach der Geburt hatte Franziska 10 Minuten Kontakt zu ihrem Sohn, dann ging es für ihn – von seinem Vater begleitet – nach Osnabrück in die Klinik. Denn in Minden konnte er nicht behandelt werden. „Für uns bedeutete das eine große Unsicherheit“, erinnert sich Franziska. Es ging turbulent weiter. Was Felix in seinen ersten Monaten durchgemacht hat, erleben andere im ganzen Leben nicht. Zum Beispiel eine Speiseröhren-OP an seinem 3. Tag auf der Welt. Als er drei Monate alt ist, wird sein Herz operiert, außerdem bekommt er ein Tracheostoma, über das er beatmet werden kann.
„Die ersten Wochen waren die Hölle“, so Franziska, „aber nach drei Intensivstationen sind wir gefestigt und geschult“. Denn so prägend diese erste Zeit war, so schön ist sie auch gewesen. Es gab viel Unterstützung durch die Pflegekräfte. Und als eine Art Therapie hat sich Franziska vier Tattoos stechen lassen. „Eines gemeinsam mit meinem Mann, das man sehen soll, wenn wir Händchen halten.“
Und jetzt geht es rasant bergauf mit Felix. Seit April 2022 wohnt der kleine Mann im »Kinderhaus Joshua«, einer stationären Einrichtung im Kreis Bielefeld, die sich auf intensivpflegebbedürftige und beatmungspflichtige Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. „Es ist sehr heimisch und familiär hier“, stellt Franziska fest. Sie besucht ihren Sohn jeden zweiten Tag, denn zuhause hat Felix eine zwei Jahre ältere Schwester, die die Eltern genauso braucht wie ihr kleiner Bruder. Sie ist vollkommen gesund.
Franziska und ihr Mann sind die aktivsten und engagiertesten Eltern im »Kinderhaus Joshua«. „Unsere Familie scherzt schon, ich sei mittlerweile beinahe wie eine Krankenschwester“, schmunzelt Felix‘ Mutter. So unsicher sie anfangs waren, so gut können die Eltern von Felix jetzt mit der Situation umgehen. „Man wächst mit den Aufgaben.“ Vieles können sie schon selbst, bei manchen Aufgaben, z. B. dem Trachealkanülenwechsel, fühlen sie sich sicherer, wenn noch professionelle Unterstützung dabei ist. „So können wir schon mal für zuhause üben.“ Und das große Ziel ist zum Greifen nah: Der Zustand des »kleinen Kumpels«, wie ihn sein Vater liebevoll nennt, hat sich im Kinderhaus zusehends verbessert. Vormittags kommt er schon mit Beatmungspausen von bis zu drei Stunden zurecht. Deshalb geht es im Februar 2023 endlich nach Hause!

Immer weiter bergauf

Immer weiter bergauf - Den Prognosen zum Trotz - Peter Mehlhorn im Haus Benedikt

Peter Mehlhorn

 

Den Prognosen zum Trotz

Peter Mehlhorn streckt bei unserem Video-Call seinen Arm mit hochgehobenem Daumen in die Kamera – nicht nur einmal. Diese Geste bedeutet so viel. Sie soll uns zeigen, dass es ihm immer besser, es stetig bergauf geht. Aber nicht nur im übertragenen Sinn ist sie so wichtig: Allein die Tatsache, dass Herr Mehlhorn seinen Daumen, geschweige denn seinen Arm heben kann, war noch vor zwei Jahren undenkbar. „Er konnte damals nichts bewegen“, berichtet seine Frau. Und tatsächlich sahen die ärztlichen Prognosen vor, dass er das Bett nicht mehr verlassen, nie wieder würde essen können.
Denn 2020 hatte Herr Mehlhorn nach einer Aneurysma-OP einen Schlaganfall. Dadurch änderte sich alles für ihn und seine Familie. Ein halbes Jahr lang war er zur Reha in Oldenburg – also nicht mal eben in der Nähe des Heimatortes. Eine Sozialarbeiterin hat dann auf die Intensivpflege-WG »Haus Benedikt« in Detmold aufmerksam gemacht. Denn dort kommt Familie Mehlhorn her. Leider waren zu diesem Zeitpunkt alle Plätze belegt. Sechs weitere Monate warten – dieses Mal in Paderborn, das zwar deutlich näher liegt, aber immer noch nicht der Heimatort ist.
Dann konnte Peter Mehlhorn endlich in die Intensivpflege-WG einziehen. Genau die richtige Entscheidung, wie sich zeigt: „Er hat sich dort sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt“, so seine Frau. Seither verbessert sich sein Zustand zusehends. Er ist wacher, mobiler und aktiver. Mittlerweile ist er in der Lage, seinen gesamten Oberkörper zu bewegen, auch schlucken klappt teilweise schon. Peter Mehlhorn war immer ein sehr lebensfroher und redegewandter Mensch. Dass er jetzt nicht mehr sprechen kann, macht ihm und seiner Familie sehr zu schaffen. Trotzdem merkt man, dass er seinen Humor nicht verloren hat und auch weiterhin gerne kommuniziert. Zwar über seinen Sprachcomputer oder die Nachrichtenfunktion des Smartphones, aber auch das funktioniert wunderbar.
„Und wenn es nur kleine Dinge sind, die sich verbessern – ich teile sie meinem Mann direkt mit. Dann freut er sich auch.“

Immer weiter bergauf - Den Prognosen zum Trotz - Peter Mehlhorn mit seiner Frau Christiane

Peter Mehlhorn mit seiner Frau Christiane

Diese positive Entwicklung konnte niemand vorhersehen. Denn schon vor dem Schlaganfall wurde bei Peter Mehlhorn eine Autoimmun- und Muskelerkrankung festgestellt. Sein Aufenthalt im »Haus Benedikt« zeigt daher umso deutlicher, wie wichtig für Betroffene eine förderliche Umgebung ist, in der sie sich wohlfühlen. Auch Herr Mehlhorn sieht das so: „Vor allem meine Frau, meine Familie und die Pflege-WG sind dafür verantwortlich, dass sich mein Zustand so verbessert hat.“
„Wir haben die regelmäßigen Therapien fortgeführt und können vor allem davon profitieren, dass meine Kollegin Monika unter anderem Physiotherapeutin ist“, ergänzt Pflegedienstleitung Maren.
Christiane Mehlhorn wohnt seit einem Jahr sogar im gleichen Gebäude, quasi über ihrem Mann. „Ich wollte mit meinem Mann zusammen sein. Und du auch mit mir, oder?“, zwinkert sie ihm zu. Dafür hat sie sogar das Haus mit dem großen Garten aufgegeben, auch wenn es wehgetan hat.
Aber in der Detmolder Richthofenstraße sind die Bedingungen für Peter Mehlhorn einfach ideal. Er konnte jetzt sogar aus der Pflege-WG ausziehen – in sein eigenes kleines Reich, das sich im Gebäude nebenan befindet. Der Pflegedienst betreut hier drei sogenannte Intensivpflege-Appartements, die sich besonders für Menschen mit 24-Stunden-Pflegebedarf eignen. Familie Mehlhorn kann auf diese Weise wieder unter einem Dach wohnen, auch die Tochter ist mit eingezogen.
Und was sind die Pläne für die Zukunft? „Wir lassen uns überraschen, damit wir nicht enttäuscht werden. Aber wir haben uns kleine Dinge vorgenommen: mal den Heimatort besuchen und die zweite Tochter, vielleicht sogar ein Urlaub. Es kommt ja auch immer drauf an, wie sich mein Mann fühlt und ob er einverstanden ist.“
Familie Mehlhorn geht also gemeinsam weiter bergauf. „Wir sind zufrieden, wie es jetzt ist“, zieht Christiane Mehlhorn ihr Fazit. „Natürlich darf es aber auch besser werden“, fügt sie noch hinzu, lächelt und nimmt die Hand ihres Mannes.
 

Zurück ins Leben – Erfolgreiche Rückzugspflege im »Haus Jasper«

Zurück ins Leben – Erfolgreiche Rückzugspflege im »Haus Jasper«

Intensivpatient Klaus Büsching freut sich mit Pflegedienstleiterin Laura Küthe über seine Genesung in der Intensivpflege-WG im Haus Jasper. Nun kann er wieder nach Hause.

Als Herr Büsching in das »Haus Jasper« nach Herford kam, konnte er nicht sprechen, nicht gehen, nicht einmal alleine atmen. Jetzt plant der 79-Jährige, mit dem Schiff zum Nordkap zu reisen, denn er kann die Intensivpflege-WG verlassen – auf eigenen Beinen, ohne fremde Hilfe.

Im März 2019 entzünden sich nach einer OP Herz und Lunge, Klaus Büsching ist von da an auf intensive Pflege angewiesen. „So ein Leben kannte ich vorher nicht“, erzählt der ehemalige Bewohner. Im Oktober 2019 kommt er dann ins »Haus Jasper«. „Sein Zustand war schlimm“, so Pflegedienstleitung Laura Küthe. Aber Herr Büsching kämpft. „Seine Kinder, Enkelkinder und unser Team haben alles gegeben und ihn unterstützt“, schwärmt die PDL. Nach einem halben Jahr kann er wieder sprechen, essen, laufen und vor allem: lachen. Als erstes freut Klaus Büsching sich auf ein Weihnachtsfest zuhause mit der Familie. Und danach – wer weiß – geht es vielleicht schon bald zum Nordkap.

 

Die etwas andere WG

Die etwas andere WG

Norbert Maas, Valentina Hartung und Annika Schreiber freuen sich über das große Interesse an der Wohngemeinschaft. Die Zimmer richten die Bewohner nach ihren eigenen Wünschen ein. FOTO: JOERN SPREEN-LEDEBUR

Seit sechs Jahren betreibt der Pflegedienst Bonitas in den drei oberen Etagen des Krankenhaus-Bettenhauses eine Niederlassung. Die Wohngemeinschaft für pflegebedürftige junge Erwachsene ist gefragt.

Joern Spreen-Ledebur

Rahden. Die Diskussionen im Stadtrat waren intensiv, bevor die Politik grünes Licht für ein Projekt der Stadt gab: Die Stadt Rahden mietete die drei oberen und von den Mühlenkreiskliniken nicht mehr benötigten Etagen des Bettenhauses am Krankenhaus Rahden an. Die Stadt baute sie um und vermietete an den Pflegedienst Bonitas. Seit Oktober 2014 ist der Bonitas-Standort Rahden am Netz.
Bonitas hat hier ein Angebot etabliert, das in der Region seinesgleichen sucht. In Rahden pflegen die Bonitas-Mitarbeiter Beatmungs-Patienten. Die Zahl der Plätze in diesem Bereich aber wurde von 19 auf acht reduziert, merken Annika Schreiber und Norbert Mass von der Pflegedienstleitung sowie Teamleiterin Valentina Hartung an. Das hat seinen Grund, denn Bonitas erweitert in Rahden im Gegenzug die Plätze in der Wohngemeinschaft für pflegebedürftige junge Erwachsene.

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Eröffnung Haus Mattheo, Haus Lummerland und Haus Konstantin in Dortmund (Mehrgenerationenprojekt)

Eröffnung Haus Benton – Fachpflegeeinrichtung in Hamburg